Was ist eine HSG (Hysterosalpingographie)?
Die Hysterosalpingographie (HSG) – umgangssprachlich auch als „Gebärmutterdurchleuchtung“ oder „Rahimfilmi“ bekannt – ist ein bildgebendes Röntgenverfahren, das eingesetzt wird, um die Form und Durchgängigkeit der Gebärmutterhöhle und der Eileiter zu beurteilen. Ziel der Untersuchung ist es, mögliche strukturelle Anomalien, Verwachsungen, Blockaden oder andere Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit zu erkennen.
Während der HSG wird ein jodhaltiges Kontrastmittel über einen dünnen Katheter in die Gebärmutter eingespritzt. Anschließend werden mehrere Röntgenaufnahmen gemacht, um zu beobachten, wie sich das Kontrastmittel durch die Gebärmutter und die Eileiter verteilt. So lässt sich erkennen, ob die Eileiter durchlässig sind und ob strukturelle Auffälligkeiten vorliegen.
Warum wird eine HSG durchgeführt?
Die HSG ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren im Rahmen der Abklärung von unerfülltem Kinderwunsch und wiederholten Fehlgeburten. Sie kann folgende medizinische Fragestellungen klären:
Liegen angeborene oder erworbene Uterusanomalien vor (z. B. Septen, Uterus bicornis)?
Sind die Eileiter durchgängig oder möglicherweise verklebt oder verschlossen (z. B. durch Entzündungen, Endometriose oder frühere Operationen)?
Gibt es Polypen, Myome oder Verwachsungen, die eine Einnistung erschweren könnten?
Können Verklebungen nach Infektionen oder Eingriffen (z. B. nach Kürettage) die Ursache für Fruchtbarkeitsprobleme sein?
Gerade im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen (z. B. IVF) ist es essenziell, strukturelle Ursachen auszuschließen oder zu bestätigen, bevor mit der eigentlichen Therapie begonnen wird.
Wann wird die HSG durchgeführt?
Die Untersuchung wird in der Regel zwischen dem 5. und 10. Zyklustag durchgeführt – also kurz nach dem Ende der Menstruation, aber vor dem Eisprung. In dieser Zeit ist das Risiko einer unbemerkten Frühschwangerschaft minimal und die Gebärmutterschleimhaut noch dünn, was eine bessere Bildgebung ermöglicht.
Wie läuft eine HSG ab?
Vorbereitung:
Die Patientin erscheint nüchtern oder mit leichtem Frühstück und entleerter Blase zur Untersuchung. Gegebenenfalls wird prophylaktisch ein Antibiotikum verschrieben, um Infektionen zu vermeiden.Untersuchungsschritte:
Die Patientin nimmt Platz auf einem gynäkologischen Untersuchungsstuhl.
Ein Spekulum wird eingeführt, um den Gebärmutterhals sichtbar zu machen.
Über einen dünnen Katheter wird das Kontrastmittel in die Gebärmutter eingespritzt.
Unter Röntgendurchleuchtung werden Bilder in Echtzeit angefertigt.
Der Arzt beobachtet, wie sich das Kontrastmittel durch die Eileiter verteilt.
Dauer:
Die gesamte Prozedur dauert meist nicht länger als 15–20 Minuten.
Was ist nach der Untersuchung zu beachten?
Nach der HSG kann es zu leichten Krämpfen oder einem Druckgefühl im Unterbauch kommen, ähnlich wie bei Menstruationsschmerzen. Gelegentlich tritt auch eine leichte Schmierblutung auf. Diese Beschwerden klingen jedoch in der Regel innerhalb weniger Stunden ab.
Schonung: Am Tag der Untersuchung sollte körperliche Ruhe eingehalten werden.
Schmerzmittel: Bei Bedarf kann ein leichtes Schmerzmittel eingenommen werden.
Infektionszeichen beobachten: Fieber, übelriechender Ausfluss oder anhaltende Schmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Was sagen die HSG-Ergebnisse aus?
Die Ergebnisse liegen meist noch am selben Tag vor und können direkt mit der behandelnden Gynäkologin oder dem behandelnden Gynäkologen besprochen werden. Mögliche Befunde sind:
Normales Bild: Gebärmutterhöhle regelrecht, Eileiter beidseitig durchgängig.
Verklebungen oder Polypen: Können die Einnistung verhindern oder stören.
Tubenverschluss: Kann eine natürliche Befruchtung unmöglich machen.
Uterusanomalien: Z. B. Uterussepten, die chirurgisch korrigiert werden können.
Je nach Befund wird im Anschluss die individuell passende Behandlungsstrategie entwickelt.
Fazit: Die HSG als zentraler Baustein der Kinderwunschdiagnostik
Die Hysterosalpingographie ist ein essenzielles Instrument in der gynäkologischen Diagnostik bei unerfülltem Kinderwunsch. Sie ermöglicht eine rasche und vergleichsweise einfache Beurteilung von Gebärmutter und Eileitern, was eine gezielte Therapieplanung ermöglicht.
Richtig durchgeführt und interpretiert, kann die HSG wichtige Hinweise liefern, um die Fruchtbarkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Sie stellt für viele Frauen den ersten konkreten Schritt auf dem Weg zur Schwangerschaft dar.








