Was ist Hepatitis B?
Hepatitis B in der Schwangerschaft ist ein ernstzunehmendes Thema, da die Infektion nicht nur die Mutter, sondern auch das ungeborene Kind betreffen kann. Allgemein handelt es sich bei Hepatitis B um eine durch ein Virus der Familie der Hepadnaviren verursachte Infektion, die Entzündungen der Leber hervorrufen kann. Die Übertragung erfolgt über Blut oder andere Körperflüssigkeiten. Besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ist Hepatitis B in der Schwangerschaft ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen erforderlich macht.
Wer ist besonders gefährdet?
Die Erkrankung ist nicht nur für Infizierte selbst gefährlich, sondern betrifft auch bestimmte Risikogruppen. Besonders Hepatitis B in der Schwangerschaft kann Komplikationen für Mutter und Kind verursachen und bedarf einer engmaschigen medizinischen Betreuung.
Risikofaktoren während der Schwangerschaft
Infektion der Mutter: Besteht bereits eine chronische Infektion, kann das Virus auf das Kind übertragen werden.
Reaktivierung: Frühere Infektionen können sich reaktivieren und Risiken für das ungeborene Kind mit sich bringen.
Familiäre Vorbelastung: Frauen mit infizierten Angehörigen gehören zur Hochrisikogruppe.
Unzureichende Vorsorge: Fehlende Arztbesuche und mangelnde Kontrollen erhöhen die Gefahr.
Schwaches Immunsystem: Hormonelle Veränderungen und Stress können die Infektion verschärfen.
Mögliche Folgen für Mutter und Kind
Hepatitis B in der Schwangerschaft kann bei der Mutter zu Leberfunktionsstörungen, Müdigkeit, Übelkeit und Gelbsucht führen. Das Virus kann während der Geburt auf das Kind übertragen werden, besonders bei hoher Viruslast. Ohne präventive Maßnahmen besteht beim Neugeborenen ein hohes Infektionsrisiko. Darüber hinaus kann das geschwächte Immunsystem der Mutter anfälliger für weitere Erkrankungen machen.
Verlauf der Infektion während der Schwangerschaft
Nach der Übertragung nistet sich das Virus in der Leber ein und beginnt sich dort zu vermehren. Das Immunsystem reagiert mit Entzündungen, was bei Schwangeren besonders sensibel verlaufen kann. In einigen Fällen verläuft die Erkrankung asymptomatisch, doch eine Übertragung auf das Kind kann trotzdem erfolgen. Daher ist die frühzeitige Diagnose entscheidend, um Risiken zu minimieren.
Diagnose und Therapieoptionen
Frühe Testung: Ein HBsAg-Test wird meist im ersten Trimester durchgeführt.
Erweiterte Untersuchungen: Viruslast, Leberwerte und mögliche Organschäden werden analysiert.
Therapieplanung: Bei hohem Risiko kann eine antivirale Therapie helfen, das Übertragungsrisiko zu senken.
Sichere Medikamente: Nur Arzneimittel, deren Unbedenklichkeit in der Schwangerschaft bestätigt ist, kommen zum Einsatz.
Geburtsplanung: In bestimmten Fällen wird ein Kaiserschnitt empfohlen.
Vorbeugung und Nachsorge
Hepatitis B in der Schwangerschaft erfordert auch nach der Geburt besondere Aufmerksamkeit. Innerhalb von 12 Stunden nach der Entbindung sollte das Neugeborene eine Schutzimpfung und Immunglobulin erhalten. Das Stillen ist erlaubt, solange keine Blutkontakte bestehen.
Regelmäßige ärztliche Nachkontrollen bei der Mutter helfen, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Eine enge Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal ist sowohl für die Mutter als auch für das Kind unerlässlich.








