Was ist Adenomyose?
Adenomyose ist eine Erkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) in die Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) einwächst. Diese Veränderung kann zu einer Vergrößerung der Gebärmutter und zu schmerzhaften Menstruationen führen. Sie tritt besonders häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, vor allem in den Dreißigern und Vierzigern. Die Erkrankung kann zur Verdickung der Gebärmutterwand und zu verschiedenen Symptomen führen, jedoch auch symptomlos verlaufen, was die Diagnose erschwert.
Adenomyose weist Ähnlichkeiten mit Endometriose auf, doch es bestehen Unterschiede: Während bei der Endometriose Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst, entwickelt sich Adenomyose innerhalb der Gebärmutterwand. Typische Symptome sind Schmerzen, starke Blutungen und ein Druckgefühl. Nach der Diagnose wird die Behandlung individuell anhand der Beschwerden und des Gesundheitszustandes der Patientin geplant.
Ursachen und Risikofaktoren der Adenomyose
Die Entstehung von Adenomyose wird mit genetischen und hormonellen Faktoren in Verbindung gebracht. Besonders der Östrogenspiegel spielt eine zentrale Rolle. Frauen, die eine Hormontherapie erhalten oder empfindlich auf Östrogen reagieren, haben ein erhöhtes Risiko.
Ein weiterer Risikofaktor sind frühere Operationen an der Gebärmutter – insbesondere Kaiserschnitte –, die Veränderungen im Gewebe verursachen können. Starke Krämpfe während der Menstruation gelten ebenfalls als möglicher Auslöser. Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren sind am häufigsten betroffen.
Auch eine frühere Geburt kann das Risiko erhöhen, da hormonelle Umstellungen nach der Schwangerschaft die innere Struktur der Gebärmutter beeinflussen. Ebenso kann eine familiäre Vorbelastung mit Adenomyose oder ähnlichen Erkrankungen die Wahrscheinlichkeit erhöhen.
Diagnose: Welche Untersuchungen sind notwendig?
Zur Diagnose von Adenomyose nutzen Ärzt:innen mehrere Methoden, beginnend mit einer Anamnese und körperlichen Untersuchung. Folgende Tests können zusätzlich eingesetzt werden:
Ultraschall (Sonografie): Häufig angewendete Bildgebung zur Beurteilung der Gebärmutterstruktur.
Magnetresonanztomographie (MRT): Liefert genaue Bilder der Gebärmutterwand und ist besonders hilfreich zur sicheren Diagnose.
Computertomographie (CT): Seltener eingesetzt; weniger genau als das MRT.
Hysteroskopie: Ermöglicht die direkte Betrachtung des Inneren der Gebärmutter.
Blutuntersuchungen: Zum Beispiel zur Abklärung einer Anämie; unterstützt die Gesamtbeurteilung des Gesundheitszustands.
Die Auswahl der Untersuchungen richtet sich nach Symptomen und Vorgeschichte. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Behandlungschancen erheblich.
Behandlungsmöglichkeiten bei Adenomyose
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, den Symptomen und der allgemeinen Gesundheit der Patientin.
Medikamentöse Behandlung
Zu Beginn kommen häufig Schmerzmittel oder hormonelle Präparate wie die Antibabypille oder Hormonspiralen zum Einsatz. Diese helfen, die Blutung zu regulieren und Beschwerden zu lindern.
Chirurgische Eingriffe
Bei schweren Symptomen oder fehlender Wirkung medikamentöser Therapien kann eine Operation notwendig sein. Diese reicht vom Entfernen betroffenen Gewebes bis hin zur vollständigen Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) – meist als letzter Ausweg.
Lebensstil und ergänzende Therapien
Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Stressvermeidung können die Beschwerden lindern. Auch alternative Methoden wie Akupunktur oder Yoga können unterstützend wirken.
Die Wahl der Behandlung sollte immer individuell und in Absprache mit einer Fachärztin oder einem Facharzt erfolgen.
Leben mit Adenomyose: Was ist im Alltag zu beachten?
Frauen mit Adenomyose sollten auf regelmäßige ärztliche Kontrollen achten, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann die allgemeine Gesundheit fördern.
Stressbewältigung ist ebenfalls wichtig. Entspannungsmethoden wie Meditation oder Yoga helfen, körperliches und psychisches Wohlbefinden zu stärken. Körperliche Aktivität kann Beschwerden verringern und das Energielevel erhöhen.
In Phasen starker Beschwerden können Schmerzmittel oder Wärmeanwendungen (z. B. Wärmflaschen) helfen. Diese Maßnahmen erleichtern den Alltag mit Adenomyose.
Wissenswertes über Adenomyose
Adenomyose ist eine häufige gynäkologische Erkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut in die Muskelwand der Gebärmutter einwächst. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Typische Beschwerden:
Starke Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe)
Lange und starke Monatsblutungen (Menorrhagie)
Chronische Beckenschmerzen
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Hormonelle Ungleichgewichte
Adenomyose und Schwangerschaft
Nicht alle Frauen mit Adenomyose haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. In manchen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen. Eine ärztliche Beratung vor einer geplanten Schwangerschaft ist daher empfehlenswert.
Fazit
Adenomyose lässt sich durch verschiedene Methoden behandeln – medikamentös, hormonell oder operativ. Auch ein gesunder Lebensstil und Stressreduktion spielen eine wichtige Rolle. Für eine individuelle Therapie und verlässliche Diagnose ist die Konsultation einer Fachärztin unbedingt notwendig.








