Was ist eine Bartholin-Zyste? Ursachen, Symptome und Behandlung
Eine Bartholin-Zyste ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Schwellung im Bereich der kleinen Schamlippen. Sie entsteht, wenn die Ausführungsgänge der Bartholin-Drüsen, die eine Gleitflüssigkeit absondern, blockiert werden. Häufig bleibt die Veränderung unbemerkt, kann sich jedoch im Falle einer Infektion schmerzhaft bemerkbar machen.
Wie entsteht die Zyste?
Die Bartholin-Drüsen befinden sich auf beiden Seiten des Scheideneingangs. Bei einer Blockade des Ausführungsgangs staut sich Sekret in der Drüse, was zur Bildung einer kleinen, oft harmlosen Geschwulst führen kann.
Mögliche Auslöser:
Bakterielle Infektionen, etwa durch sexuell übertragbare Krankheiten
Hautreizungen durch Pflegeprodukte oder Reibung
Hormonelle Veränderungen z. B. im Zyklus oder in der Schwangerschaft
Unzureichende Intimhygiene, die Infektionen begünstigt
Typische Anzeichen
Oft bleibt die Veränderung symptomfrei. Bei zunehmender Größe oder Infektion treten jedoch Beschwerden auf:
Schwellung an einer Seite des Vaginaleingangs
Spannungsgefühl oder Schmerzen beim Sitzen und Gehen
Rötung und Wärmegefühl in der betroffenen Region
Eitriger Ausfluss bei entzündlicher Entwicklung
Diagnose durch die Gynäkologin oder den Gynäkologen
In der Regel genügt eine Tastuntersuchung zur Diagnosestellung. Je nach Befund können weitere Schritte notwendig sein:
Abstrich zur Feststellung von Keimen
Laboruntersuchung bei Verdacht auf sexuell übertragbare Infektion
Gewebeprobe (Biopsie) bei über 40-jährigen Patientinnen mit unklaren Befunden
Therapie je nach Ausprägung
Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Veränderung. In vielen Fällen reicht eine konservative Therapie aus.
Hausmittel & Selbstpflege
Sitzbäder mit warmem Wasser zur Förderung des spontanen Abflusses
Schmerzmittel zur Linderung akuter Beschwerden
Intimhygiene zur Vermeidung von Sekundärinfektionen
Medizinische Maßnahmen
Antibiotikatherapie, falls eine Entzündung vorliegt
Inzision und Drainage bei großen, schmerzhaften Schwellungen
Marsupialisation zur dauerhaften Öffnung des Gangs bei Rückfällen
Chirurgische Entfernung der Drüse, nur in seltenen Fällen nötig
Vorbeugung: So lässt sich das Risiko senken
Völlig vermeiden lässt sich die Bildung solcher Veränderungen nicht, aber einige Maßnahmen helfen dabei, das Risiko zu minimieren:
Tägliche sanfte Intimhygiene mit milden Produkten
Tragen von atmungsaktiver Unterwäsche aus Baumwolle
Safer Sex zur Reduzierung von STI-Risiken
Vermeidung von Reizstoffen wie parfümierten Sprays oder Cremes
Kann sich aus der Zyste Krebs entwickeln?
In sehr seltenen Fällen, insbesondere bei Frauen über 40, kann hinter einer wiederkehrenden oder verhärteten Schwellung ein Tumor der Bartholin-Drüse stecken. Deshalb ist eine ärztliche Abklärung bei unklaren oder immer wiederkehrenden Knoten wichtig.
Fazit
Eine Bartholin-Zyste ist meist harmlos, kann aber bei Entzündung sehr unangenehm werden. Durch frühzeitige Erkennung und gezielte Behandlung – ob konservativ oder operativ – lässt sich die Lebensqualität rasch verbessern. Wer wiederholt betroffen ist, sollte eine weiterführende gynäkologische Abklärung in Anspruch nehmen.








