Hypogonadismus und IVF-Behandlung: Chancen für die Fruchtbarkeit verbessern
Hypogonadismus ist eine hormonelle Störung, bei der der Körper nicht ausreichend Sexualhormone produziert. Dies kann unter anderem zu Unfruchtbarkeit führen. Für viele Betroffene bietet die In-vitro-Fertilisation (IVF) eine medizinisch unterstützte Möglichkeit, den Kinderwunsch zu erfüllen.
Was bedeutet Hypogonadismus?
Bei dieser Erkrankung produziert der Körper entweder kein oder zu wenig Testosteron bzw. Östrogen. Dies kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen und sich durch unterschiedliche Symptome äußern.
Männer: Libidoverlust, Potenzprobleme, verminderte Spermienqualität
Frauen: Unregelmäßige Zyklen, Eisprungstörungen, unerfüllter Kinderwunsch
Ursachen und Auswirkungen
Die Störung kann durch genetische Einflüsse, Alterungsprozesse, chronische Erkrankungen oder Verletzungen ausgelöst werden. Ein Mangel an Sexualhormonen wirkt sich nicht nur auf die Fruchtbarkeit aus, sondern auch auf das emotionale Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit.
Der Zusammenhang mit assistierter Reproduktion
Hormonstörungen beeinträchtigen die natürlichen Fortpflanzungsprozesse. Aus diesem Grund wird häufig eine IVF-Behandlung als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Sie kann helfen, die Chancen auf eine Schwangerschaft trotz hormoneller Dysbalance zu erhöhen.
Ablauf der IVF-Behandlung
1. Hormonelle Stimulation:
Die Frau erhält Medikamente zur Reifung mehrerer Eizellen, begleitet von regelmäßigen Ultraschallkontrollen.
2. Entnahme und Befruchtung:
Reife Eizellen werden entnommen und im Labor mit den Spermien zusammengeführt.
3. Embryotransfer:
Nach erfolgreicher Befruchtung werden ein oder mehrere Embryonen in die Gebärmutter übertragen.
Einfluss hormoneller Störungen auf den IVF-Erfolg
Ein Mangel an Geschlechtshormonen kann sowohl die Eizellreifung als auch die Spermienqualität beeinträchtigen. Daher werden vor dem eigentlichen Behandlungszyklus oft vorbereitende Therapien durchgeführt – etwa zur Stimulation des Eisprungs oder zur Verbesserung der Hormonlage.
Erfolgsfaktoren bei IVF
Die Erfolgsrate hängt ab von:
Art und Schwere der hormonellen Störung
Alter der Patientin/des Patienten
Allgemeiner Gesundheitszustand
Reaktion auf die Hormontherapie
Bei eingeschränkter Spermienbildung kommen Verfahren wie TESE (operative Spermiengewinnung) zum Einsatz.
Mögliche Risiken und Herausforderungen
Bei Personen mit hormonellen Ungleichgewichten können während der IVF unter anderem auftreten:
Geringe Follikelanzahl trotz Stimulation
Nebenwirkungen durch Medikamente
Probleme bei der Einnistung der Embryonen
Deshalb ist eine individuelle Behandlungsplanung unter ärztlicher Aufsicht essenziell.
Therapien und ergänzende Maßnahmen
Zur Behandlung von Hormonmangelzuständen kommen verschiedene Ansätze infrage:
Hormontherapie: Ausgleich des Mangels durch Medikamente
Reproduktionsmedizin: IVF, ICSI oder operative Techniken
Lebensstiloptimierung: Ernährung, Bewegung, Stressreduktion
Ein interdisziplinäres Team aus Endokrinologie und Reproduktionsmedizin entwickelt auf Basis individueller Diagnostik den passenden Therapieplan.
Fazit
Hypogonadismus kann eine große Herausforderung für Paare mit Kinderwunsch darstellen. Doch mit moderner Medizin und individuell abgestimmten Behandlungsstrategien – insbesondere durch IVF – bestehen gute Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft.








