Starke Menstruationsblutungen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden
Hormonelle Ungleichgewichte
Hormone spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des weiblichen Menstruationszyklus. Wird die Hormonproduktion durch verschiedene Faktoren gestört, kann dies zu einer starken Menstruationsblutung führen. Besonders ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron bewirkt eine übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, was starke, langanhaltende Blutungen zur Folge haben kann.
Frauen mit hormonellen Störungen berichten häufig auch über Begleitsymptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, plötzliche Gewichtsschwankungen und Anämie. Diese Beschwerden treten oft zusammen mit einer starken Menstruationsblutung auf und sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Auch Schilddrüsenerkrankungen, Insulinresistenz, starker Stress und unausgewogene Ernährung können das hormonelle Gleichgewicht negativ beeinflussen.
Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriale Hyperplasie)
Die Gebärmutterschleimhaut baut sich in jedem Zyklus auf und wird bei ausbleibender Schwangerschaft abgestoßen. In manchen Fällen verdickt sich diese Schleimhaut jedoch übermäßig, was eine starke Menstruationsblutung zur Folge haben kann. Endometriale Hyperplasie tritt vor allem bei Frauen mit hormonellen Ungleichgewichten oder in den Wechseljahren auf.
Unbehandelt kann diese Erkrankung das Risiko für Gebärmutterkrebs erhöhen. Deshalb sollten Frauen mit ungewöhnlich starken oder unregelmäßigen Blutungen regelmäßig gynäkologisch untersucht und per Ultraschall kontrolliert werden.
Myome und Polypen
Myome und Polypen zählen zu den häufigsten Ursachen einer starken Menstruationsblutung. Es handelt sich dabei um gutartige Wucherungen in der Gebärmutter, die sowohl die Dauer als auch die Intensität der Monatsblutung beeinflussen können. Myome treten häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, während Polypen in jeder Lebensphase entstehen können.
Symptome wie verlängerte Blutungen, Schmerzen im Unterbauch und Druckgefühl sollten ernst genommen werden. Die Behandlung richtet sich nach Größe, Anzahl und Beschwerden und kann sowohl medikamentös als auch chirurgisch erfolgen.
Gebärmutterentzündungen und Infektionen
Infektionen der Gebärmutter können ebenfalls eine starke Menstruationsblutung auslösen. Typische Begleitsymptome sind übelriechender Ausfluss, Fieber und Unterleibsschmerzen. Solche Infektionen können sexuell übertragen oder durch schlechte Hygienebedingungen begünstigt werden.
Bleibt eine Entzündung unbehandelt, können schwerwiegende Komplikationen wie Unfruchtbarkeit oder chronische Schmerzen entstehen. Eine gezielte Antibiotikatherapie und eine genaue Diagnostik sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Schilddrüsenprobleme
Die Schilddrüse beeinflusst durch ihre Hormonproduktion maßgeblich den weiblichen Zyklus. Eine Unterfunktion (Hypothyreose) kann ebenso wie eine Überfunktion (Hyperthyreose) zu Zyklusstörungen führen – unter anderem zu einer starken Menstruationsblutung.
Die Diagnose erfolgt durch Blutuntersuchungen (z. B. TSH-Wert) und wird je nach Befund medikamentös oder operativ behandelt. Eine regulierte Schilddrüsenfunktion führt oft auch zu einer Normalisierung des Menstruationszyklus.
Umgang mit starker Menstruationsblutung: Empfehlungen
Blutungen häufiger als alle 21 Tage oder länger als 7 Tage gelten als auffällig.
Ein Blutverlust über 80 ml (z. B. durch sehr häufiges Wechseln von Binden/Tampons) deutet auf eine starke Menstruationsblutung hin.
In solchen Fällen sollte unbedingt eine gynäkologische Abklärung erfolgen.
Therapieoptionen reichen von Eisen- und Hormonpräparaten bis hin zu operativen Eingriffen.
Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen.








