Was ist vulväre Vestibulitis?
Die vulväre Vestibulitis, auch bekannt als Vulvovestibulitis-Syndrom (VVS), ist eine chronische Schmerzerkrankung, die bei Frauen Unwohlsein im Bereich des Scheideneingangs verursacht. Sie ist durch eine Entzündung des Vestibulums – des Gewebes rund um den vaginalen Eingang – gekennzeichnet.
Typisch für die vulväre Vestibulitis sind Symptome wie Brennen, Jucken und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Einführen von Tampons. Viele betroffene Frauen berichten über eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität, begleitet von psychischer Belastung und sozialem Rückzug.
Symptome im Überblick
Schmerzen bei oder nach dem Geschlechtsverkehr
Brennendes oder stechendes Gefühl im Vulvabereich
Rötung, Schwellung oder Reizungen am Scheideneingang
Schmerzen beim Wasserlassen
Trockenheit oder ein dauerhaftes Unbehagen
Diese Symptome sind für eine vulväre Vestibulitis typisch, können jedoch in ihrer Intensität und Dauer individuell variieren. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Mögliche Ursachen der vulvären Vestibulitis
| Ursachenart | Beschreibung | Beispiele |
|---|---|---|
| Physisch | Reizungen, Mikroverletzungen | Infektionen, schlechte Intimhygiene |
| Hormonell | Östrogenmangel oder hormonelle Schwankungen | Menopause, Pille |
| Psychologisch | Emotionale Belastungen, Traumata | Stress, Ängste, sexuelle Erfahrungen |
Infektionen, hormonelle Veränderungen und psychische Belastungen zählen zu den häufigsten Ursachen. Eine umfassende Anamnese ist daher unerlässlich.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie der vulvären Vestibulitis erfordert meist einen ganzheitlichen Ansatz:
| Therapieform | Ziel der Behandlung | Bewertung |
|---|---|---|
| Lokale Schmerzmittel | Linderung der akuten Beschwerden | Hoch wirksam |
| Beckenbodentraining | Entspannung überaktiver Muskeln | Empfohlen |
| Medikamente | z. B. Antidepressiva gegen Nervenschmerz | Mittelmäßig |
| Psychotherapie | Stressverarbeitung und Traumabewältigung | Wichtig |
Neben medizinischen Maßnahmen ist emotionale Unterstützung essenziell, z. B. durch Gespräche, Selbsthilfegruppen oder Partnerkommunikation.
Umgang im Alltag mit vulvärer Vestibulitis
Tragen Sie atmungsaktive Baumwollunterwäsche
Vermeiden Sie Seifen, Intimsprays oder andere reizende Produkte
Nutzen Sie Wärme- oder Sitzbäder zur Entspannung
Achten Sie auf regelmäßige gynäkologische Kontrollen
Probieren Sie Stressbewältigungsstrategien wie Meditation oder Yoga
Geduld ist hierbei zentral: Die Beschwerden bessern sich nicht über Nacht. Doch mit gezielter Behandlung und Selbstfürsorge lässt sich der Alltag spürbar erleichtern.
Fazit
Die vulväre Vestibulitis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die häufig unterschätzt wird. Durch rechtzeitige Diagnose, ganzheitliche Therapieansätze und individuelle Betreuung kann vielen Betroffenen erfolgreich geholfen werden. Wichtig ist, das Thema offen anzusprechen und Unterstützung in Anspruch zu nehmen – für mehr Lebensqualität trotz chronischer Beschwerden.








